Systemisches Risikomanagement
Veröffentlicht von Roland Wichtermann in Risikomanagement · 27 April 2020
Schon lange beschäftige ich mich mit dem Risikomanagement. Die Literatur ist gross, die Tools sind umfangreich und am Schluss sind wir überrascht über die Disfunktionalität. Im Labor hat doch das so logisch funktioniert. Wo liegt das Problem?
Nun was versucht wird anhand von Szenarien und ein paar Zahlen ein Risiko zu beschreiben. Hier fängt das Problem an. Das leicht verändern der Eingangsparameter verändert das Risiko signifikant. Plötzlich wird aus einem "grünen" Risiko ein "rotes" und das nur aufgrund der Veränderung von Parametern. Im weiteren versuchen wir Anhand von "Szenarien" eine nachvollziehbare "Laborsituation" zu beschreiben, das vielleicht 1 mal genau so passiert ist. Aber schon aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung wird festgestellt, dass dieses eingetretenen Szenario (Das in sich schon simplifiziert wurde) eher unwahrscheinlicher eintritt.
Manchmal ist es auch spannend zu sehen, wie die Übersicht der Risiken verlohren geht, weil die Menge an beschriebenen Risiken so gross ist. Und jetzt im Kontext der "Coronakrise" fehlt das entsprechende Risiko im eigenen Portfolio?
Was könnte hier eine Lösungsansatz sein?
Ich bezeichne das als ein systemisches Risikomanagement. Ziel ist es ausserhalb des Labors anhand meiner Situation, meiner Tätigkeit, also in einem systemischen Ansatz mein Risiko zu managen. Das heisst, die Menge (maximal 9) an Risiken überschaubaren zu halten, und bereit sein, wöchentlich die Eingangsparameter anpassen, erweitern zu können. Sowie die Äbhängigkeiten/Korrelationen untereinander zu kennen und zu steuern. Sei Dir bewusst, dass es qualitative und quantitative Elemente in den Risiken gibt. So ist es dann auch nicht mehr zulässig die einfach mathematisch miteinander zu verknüpfen. Sondern hier ist der Mensch gefordert, miteinander den Konsenz zu finden. Am Schluss ist aber das Risiko gar nicht so wichtig. Mehr die Frage, hat man daraus die richtigen Massnahmen abgeleitet? Oder lässt sich das Risiko wirklich tragen?
Weiter ist das Risiko selber immer kritisch zu hinterfragen. Ist denn wirklich das Risiko identifiziert oder doch nur eine einzelne Ursache?
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